In der vierten Folge unseres Travelpreneur Podcast haben wir Raphael Schmidt zu Gast. Er arbeitet seit etwa 12 Jahren bei Kirschner Reisen in Köln, einem Reisebüro mit über 40-jähriger Geschichte, das sich einerseits auf die Vermittlung von Philippinen-Flügen spezialisiert hat, andererseits auch Tauchreisen auf den philippinischen Inseln veranstaltet. Auch er bietet einige interessante Insights rund um die aktuelle Krisenbewältigung.
Raphael war selbst schon oft auf den Philippinen, ist auch mit einer Filipina verheiratet, und geht seinem Beruf leidenschaftlich nach. Er ist mit seinem Team schon seit einigen Wochen im Krisenmodus und hat vielen Gästen dabei geholfen, sie von den philippinischen Inseln zurück nach Deutschland zu holen. Dabei gestalteten sich die „Rückholmissionen“ teilweise schwierig.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Auswärtigen Amt bzw. der deutschen Botschaft in Manila, der philippinischen Tourismusbehörde (DOT) sowie den lokalen Politikern musste koordiniert werden, was in den sozialen Medien wie Facebook teilweise recht fragwürdig kommentiert wurde. Letzten Endes hat die Evakuierung von Touristen am Ende doch geklappt, u.a. durch Unterstützung des Partnerbüros Kirschner Travel Manila.
Wir sprechen auch über die schwierige Situation der Airlines wie Cathay Pacific und Emirates und gehen auf Thema der Rückerstattungen bei Pauschalreisen ein. Als IATA-Agentur mussten Raphael und seine Kollegen feststellen, dass es beträchtliche Änderungen im Zahlungsprozedere gab, welche das Agenturgeschäft künftig ändern könnten. Die Airlines arbeiten immer häufiger mit für den Kunden recht undurchsichtigen Sonder-„policies“, welche zudem oft angepasst werden.
Kritisch sieht Raphael die aktuellen Diskussionen um die „Gutschein-Lösung“, welche zunächst einmal die Reiseveranstalter aus der Schusslinie nimmt, aber nicht gerade Vertrauen in Kunden weckt. Er sieht eine Fondslösung als geeigneter, so wie sie u.a. vom Verband unabhängiger selbstständiger Reisebüros (VUSR) vorgeschlagen wird.
Auch bei Kirschner Reisen ist man seit dem 1. April in Kurzarbeit und hofft auf bessere Zeiten. Das Büro hat sich seit den 1980er Jahren vor allem auf die philippinischen „Heimatflieger“spezialisiert. Das sind Filipinos, welche häufig mit Familie regelmäßig einen Philippinenbesuch unternehmen und vermutlich auch schon bald wieder reisen würden, sofern möglich.
Zwar glaubt Raphael, dass es noch bisschen dauern wird, bis man wieder in den Flieger steigen kann, aber er ist kein „Berufspessimist“. Bleibt zu hoffen, dass Reisebüros wie Kirschner Reisen einigermaßen gut durch die Krise kommen! Das ganze Team hat während der letzten Monate tolle Arbeit geleistet und den Fokus stets auf Kundennähe und Service gelegt. Die könnte sich künftig auszahlen, wenn Menschen wieder reisen dürfen und sich dann an erfahrene Agenturen wenden, welche ihren Gästen auch in schwierigen Zeiten zur Seit stehen.