Google Analytics ist die wohl bekannteste Webtracking-Software überhaupt, doch es gibt immer noch sehr viele Webseiten-Betreiber, welche Google Analytics nicht kennen oder mit Webtracking überhaupt nichts anfangen können. Durch die teilweise unklare Situation bzgl. Datenschutz (DSGVO) ist auch eine latente Unsicherheit vorhanden.

In diesem Artikel stellen wir zehn wichtige Tipps rund um Google Analytics vor und gehen auf ein paar weitere Aspekte beim Einsatz dieser Software ein.

Wie hoch sind die Kosten für Webtracking-Software?

Bei Google Analytics ist es einfach: Das Tool kostet erst einmal nichts. Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass die Daten sehr wohl einen Wert haben – und das nicht nur für den Datenanalysten, sondern auch für Google selber. Denn durch die Sammlung wichtiger Daten sind auch vielfältige Rückschlüsse und Auswertungen möglich, welche dann gewinnbringend eingesetzt werden können.

Unsere Top 10 Tipps rund um Google Analytics

In den letzten haben wir an sehr vielen Websites gearbeitet und auch fast immer Google Analytics als Webtracking-Software eingsetzt. Dabei haben sich einige „best practices“ herauskristallisiert, die wir hier vorstellen wollen.

Master-Ansicht als Backup speichern

Es empfiehlt sich, eine Sicherungskopie aller Daten („all web site data“) anzulegen als Master-Ansicht. Vor allem bei größeren Websites bietet es sich an, dass für verschiedene User eigene Ansichten mit gefilterten Daten angelegt werden. Doch manchmal entstehen Fehler, und dann wäre es schade um die ungefilterten Daten, auf die man nicht mehr zurückgreifen kann.

Spam-Bots ausschließen

Das Ausschließen von Spam-Bots können wir aber grundsätzlich empfehlen – also auch bei der Master-Ansicht, um die Daten möglichst sauber zu halten. Der genaue Pfad findet sich via -> admin -> view settings -> bot filtering und dort dann „Exclude all hits from known bots and spiders“ anklicken.

Google Search Console verknüpfen

Indem Google Analytics mit der Google Search Console (ehemals Webmaster Tools) verbunden wird, sind weitere hilfreiche Analysen direkt in der Webtracking-Software möglich: es können direkt Keywords / Suchwörter identifiziert werden, die auf die eigene Website geführt haben. Zwar werden nicht alle Besucher, die aus der Suchmaschine eindeutig zu bestimmten Keywordphrasen zugeordnet („not available“), doch kann man sehr gute Insights erhalten. Unter „Property Settings“ -> „Search Console“ -> „Adjust Search Console“ findet man die Verknüpfungsmöglichkeit.

Demografie und Interessen aktivieren

Wenn man schon mal bei den „Property Settings“ ist, dann sollte man auch gleich noch „demographics“ und „interest reports“ aktivieren, wodurch man entsprechend auch noch weitere Daten sammeln kann zu den Demografien und Interessen der Besucher.

IPs anonymisieren

Damit die Daten DSGVO-konform gesammelt werden können, ist die Anonymisierung der IPs notwendig. Dies ist möglich, indem der Java Script Code ergänzt wird durch den Code „ga(’set‘, ‚anonymizeIp‘, true);“ vor dem Senden des Page Views.

Richtige Website-Version tracken

Insbesondere mit dem Wechsel auf https:// sollte man immer auch nochmal überprüfen, ob überhaupt die richtige Website getrackt wird, denn sonst können die Daten fehlerhaft sein. Dies lässt sich auch leicht in den „Property Settings“ einstellen.

Ziele einrichten

Eine der Stärken von Webtracking-Software ist nicht zuletzt, dass man auch Conversions besser messen und auch erklären kann. Bei Dienstleistungs-Websites sind das meist Kontaktanfragen, bei eCommerce Websites zum Beispiel Verkäufe, idealerweise mit Umsatzangaben dazu, sofern die Verknüpfung zwischen der Shop-Software und Google Analytics möglich ist.

Das Ziele einrichten erfordert schon Fortgeschrittenes-Wissen, wobei es aber auch sehr gute Anleitungen gibt. Bei WordPress ist zum Beispiel das Tracken von Kontaktanfragen via Contact Form 7 hier (auf Englisch) sehr gut erklärt.

Zielpfade analysieren

Wenn dann hoffentlich viele gute Leads / Kontaktanfragen getrackt und Bestellungen über den Online-Shop getrackt werden, dann ist eine ausführliche Auswertung der Zielpfade bzw. Konversionspfade möglich. So kann am besten mindestens einmal im Monat überprüft werden, welche Pfade zu Anfragen und Umsätzen geführt haben.

Bei uns im Individualreise-Bereich fällt auf, dass es teilweise sehr viele Kontaktpunkte gibt, bis sich die Reiselustigen dazu entscheiden, eine E-Mail über das Kontaktformular zu schicken oder bei uns anzurufen. Manchmal sind es 20 oder sogar 30 Kontaktpunkte bzw. Websitebesuche, die über „Google organic“ (SEO), „Google Ads“, Social Media, direkte Eingaben, Referrals usw. entstehen, bevor es dann zur Conversion kommt.

Die Top-Konversionspfade, über die wir in den letzten Monaten Anfragen für individuelle Rundreisen erhalten haben

Vermerke (annotations) hinzufügen

Wenn es große Besucherveränderungen gibt, dann sind es manchmal eindeutige Events, die dies verursacht haben. Das kann zum Beispiel die Umstellung bzw. der Relaunch der Website sein, eine Marketingkampagne oder auch ein externes Ereignis, welches Einfluss auf die ganze Branche oder auch Wirtschaft nimmt wie die aktuelle Coronakrise.

Dann kann es hilfreich sein, Vermerke zu hinterlassen. Diese lassen sich ganz einfach in der Besucherübersicht einfügen, der mittige graue Pfeil ist nicht sofort sichtbar, weshalb ich ihn in der folgenden Abbildung schwarz eingekringelt habe.

Regelmäßig Top-Unterseiten optimieren

Das allerwichtigste ist aus unserer Sicht, dass nach der Analyse auch datenbasierte Entscheidungen getroffen und weitere Aktionen umgesetzt werden. Meistens sind es bei einer Website nur bestimmte wenige Unterseiten, die besonders viele Besucher erhalten. Die Top 10 oder Top 20 Pages kann man leicht über „Behavior“ -> „Site Content“ -> „Landing Pages“ finden.

Oftmals ist es möglich, über eine Contenterweiterung durch weitere Keywords und Keywordphrasen sowie das Hinzufügen von generellen Neuigkeiten zu dem Thema nochmal deutlich mehr Rankings und auch Besucher zu erhalten. Es müssen nicht immer neue Unterseiten sein, die erstellt werden. Wenn bestimmte Seiten schon gut über Google, Bing & Co. gefunden werden und ein gewisses Vertrauen genießen, dann kann man den Wert der Unterseiten durch die regelmäßige Pflege und Aktualisierung weiter optimieren.

Sollten wir noch wichtige Punkte vergessen haben, dann gerne einfach einen Kommentar hinterlassen. Ansonsten wünschen wir viel Spaß beim Daten analysieren!